Samhain
Samhain – Die Zeit der Ahnen und des Wandels
Mit Samhain, welches Ende Oktober/Anfang November gefeiert wird, beginnt die Nacht des Jahres und somit auch das Neujahr unserer Urvölker, wie den Kelten. Dieser Zeitpunkt markiert den Übergang vom Sommer- zum Winterhalbjahr und birgt eine tiefe, spirituelle Bedeutung, die weit über kommerzielle Feste hinausgeht. Wir sind dazu eingeladen, die Verbindung zu unseren Ahnen wiederherzustellen, das vergangene Jahr zu reflektieren und Altes loszulassen, um dem neuen Raum zu geben.
Die Wurzeln von Samhain
In der ursprünglichen Tradition ist Samhain eine Schwellenzeit – so hieß es damals, die Tore zur Anderswelt sind geöffnet, und die Schleier zwischen den Lebenden und den Verstorbenen seien besonders dünn. Es ist die Zeit, in der unsere Ahnen uns näher sind als sonst. Die alten Kelten z. B. verstanden, dass Leben und Tod untrennbar miteinander verbunden sind. So wie die Natur sich in den Rückzug begibt, um Kräfte für das kommende Frühjahr zu sammeln, dürfen auch wir innehalten, reflektieren und uns auf das Wesentliche besinnen.
Historisch wurde Samhain am elften Neumond im Jahreskreis eingeläutet, was die enge Verbindung zu den Zyklen des Mondes verdeutlicht. Der Neumond symbolisierte nicht nur den Abschluss des alten Zyklus, sondern auch den Beginn des neuen, eine symbolische Schwelle zwischen Vergangenem und Zukünftigem.
Heute ist Samhain als Halloween weit verbreitet, doch seine ursprüngliche Bedeutung geht weit über Masken und Süßigkeiten hinaus. Es ist ein Fest, das uns einlädt, innezuhalten, die Vergänglichkeit des Lebens zu ehren und gleichzeitig den Neubeginn willkommen zu heißen. Jene Zeit erinnert uns daran, dass das Ende immer auch ein Anfang ist und dass in der Dunkelheit die Samen für das Neue gelegt werden.
Die Dienstzeit der Ahnen – Eine Zeit der Reflexion und Verbindung
Die Ahnenverehrung ist ein zentrales Element in dieser Zeit. Es ist die Gelegenheit, sich derer zu erinnern, die vor uns gegangen sind, und ihnen zu danken. Unsere Vorfahren glaubten, dass die Seelen der Verstorbenen in dieser Nacht zurückkehren, um die Lebenden zu besuchen. Doch Samhain ist kein Fest der Angst, sondern der Verbindung und des Gedenkens. In vielen Kulturen weltweit finden sich ähnliche Rituale – wie der „Día de los Muertos“ in Mexiko, bei dem Verstorbenen in Dankbarkeit gedacht wird.
So bietet uns die Zeitqualität die Möglichkeit, über familiäre Wurzeln, ungelöste Themen und alte Muster nachzudenken. Was von den Erfahrungen unserer Vorfahren tragen wir in uns, und welche Belastungen können wir jetzt loslassen, um gestärkt weiterzugehen?
Rituale zur Ehrung der Ahnen
Ein kraftvolles Ritual in dieser Zeit ist das Anlegen eines Ahnenaltars. Sammle Fotos und Erinnerungsstücke von verstorbenen Familienmitgliedern, Kerzen, Blumen und Symbole aus der Natur wie Herbstlaub oder Kastanien. Der Altar wird so zu einem heiligen Raum der Verbindung. Zünde Kerzen an, sprich die Namen deiner Ahnen aus und drücke ihnen deine Dankbarkeit aus. Lausche in die Stille und sei offen für die Botschaften, die zu dir kommen.
Eine weitere Möglichkeit ist ein „Dumb Supper“, ein gemeinsames, aber stilles Mahl zu Ehren der Ahnen. Decke einen zusätzlichen Platz für die Verstorbenen und nimm dir die Zeit, in Stille ihre Anwesenheit zu spüren.
Loslassen und Neuwerden
Samhain ist auch eine Zeit des Loslassens. Die Natur macht es uns vor: Die Blätter fallen von den Bäumen, die Pflanzen ziehen sich in die Erde zurück. Auch in uns dürfen alte Muster sterben, damit Neues entstehen kann. Frage dich: Was darf in deinem Leben enden, um Raum für eine neue Vision zu schaffen?
Ein schönes Ritual dafür ist es, deine Intentionen für den kommenden Winter in einem kleinen Zettel niederzuschreiben und diesen am Feuer oder einer Kerze zu verbrennen. Während der Rauch aufsteigt, darf das Alte gehen und das Neue eingeladen werden.
Die Magie von Samhain
In der modernen Welt haben wir oft den Kontakt zu diesen tiefen Wurzeln verloren, doch die Rückbesinnung auf die Rhythmen der Natur und die Weisheit der Ahnen kann uns helfen, uns selbst wieder klarer zu sehen. Samhain erinnert uns daran, dass die Dunkelheit nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas Neuem ist. Die Stille birgt das größte Potenzial für Veränderung.
Nimm dir in dieser Zeit die Freiheit, langsamer zu werden, in die Stille zu gehen und dich mit dir selbst und deinen Ahnen zu verbinden. Nutze diese Schwellenzeit, um Altes loszulassen und mit klaren Intentionen in die dunkle Jahreszeit zu gehen.
Herzensumarmung,
deine Monika
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