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Der Jahreskreis

Der Jahreskreis: Wie die Rhythmen der Natur uns zu mehr Balance führen können

Von Halloween bis Erntedank

Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler – und überall begegnen uns Kürbisse, Kerzen und Kostüme. Halloween steht vor der Tür. Mittlerweile wird auch hier auf La Palma dieser modernisierte Brauch gefeiert. Kinder und Jugendliche verkleiden sich, laufen durch die Einkaufsstraßen und sammeln Süßigkeiten. Doch diese Tradition hat sich weit von seinen Ursprüngen entfernt. Übermäßiger Konsum und unreflektiertes Verhalten werden dabei oft ungefiltert an die Kleinsten weitergegeben. Nur einen Tag später wird Allerheiligen gefeiert, ein christliches Fest, das der Heiligen und Verstorbenen gedenkt. Was viele nicht wissen: Beide Feste haben gemeinsame Wurzeln, die weit in die vorchristliche Zeit zurückreichen und mehr beinhalten als nur Schrecken und Süßigkeiten.

Wenn wir uns mit den Ursprüngen dieser Feste beschäftigen, erkennen wir schnell, dass sie eng mit der Natur und ihren Zyklen verbunden sind – dem Jahreskreis. Heute lade ich dich ein, gemeinsam in diese alten Traditionen einzutauchen und zu erkunden, was sie uns heute noch lehren können.

Was ist ein Jahreskreis?

Als ich das erste Mal vom Jahreskreis hörte, fühlte es sich an, als würde ich eine lang ersehnte Antwort finden. Zum ersten Mal in meinem Leben verstand ich, dass ich nicht zu jeder Zeit alles gleich gut tun muss – und das auch nicht kann oder will. Diese Erkenntnis war für mich befreiend. Plötzlich konnte ich die natürlichen Zyklen der Natur auch in mir selbst erkennen und ihnen folgen. Das veränderte mein Denken und meine Art zu leben grundlegend.

Der Jahreskreis besteht aus traditionellen Festen, die sich an den Zyklen der Natur orientieren. Diese Feste haben ihre Wurzeln in alten, vor allem keltischen und germanischen Kulturen und spiegeln den Kreislauf von Geburt, Wachstum, Ernte und Ruhe wider. Die acht Feste – vier Sonnenfeste und vier Mondfeste – markieren wichtige Übergänge im Jahreslauf: Sonnenwenden, Tagundnachtgleichen und Zwischenzeiten. Schon lange vor dem Christentum waren sie Teil des Lebens indigener Völker Europas. Heute sind sie für viele Menschen ein Weg, sich bewusst mit den Rhythmen der Natur und des eigenen Lebens zu verbinden.

Die historische Entstehung des Jahreskreises

Die Ursprünge des Jahreskreises liegen in alten keltischen und germanischen Traditionen. Für unsere Vorfahren war die Natur nicht nur Lebensgrundlage, sondern auch spirituelle Instanz. Sie beobachteten den Kreislauf der Jahreszeiten genau und richteten ihr Leben danach aus. Ihre Beziehung zu Mutter Erde und Vater Himmel war tief und allumfassend. Eine erfolgreiche Ernte war essenziell für ihr Überleben, weshalb sie auf die kleinsten Veränderungen in ihrer Umwelt achteten.

Die Jahreskreisfeste

Die tiefgehende Verbindung zwischen Mensch und Natur fand ihren zyklischen Rhythmus im Ausdruck der Jahreskreisfeste. Sie symbolisieren die Übergänge der Natur und der Energie, die uns in diesen Zeiten zur Verfügung steht. Jedes dieser Feste steht für eine bestimmte Qualität, eine Phase im Leben und in der Natur:

  • Samhain (ca. Anfang November) markiert das Ende des alten und den Beginn des neuen Jahres. Es steht für Transformation, Abschied und inneren Rückzug.
  • Wintersonnenwende (Yule, 21. Dezember) ist das Fest des Lichts, das den Tiefpunkt des Winters erreicht und die Wiedergeburt der Sonne symbolisiert
  • Imbolc (ca. Anfang Februar) ist das Fest des Neubeginns und des Vorfrühlings, ein Zeichen für die erste Rückkehr des Lebens in die Natur.
  • Frühlings-Tagundnachtgleiche (Ostara, 21. März) feiert das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit und symbolisiert Fruchtbarkeit und Wachstum.
  • Beltane (ca. Anfang Mai) ist ein Fest der Fülle, Freude und Lebensenergie, welches den Sommer einläutet.
  • Sommersonnenwende (Litha, 21. Juni) markiert den Höhepunkt der Sonne und wird oft mit Feuer gefeiert, um die Kraft der Natur zu ehren.
  • Lughnasadh (ca. Anfang August) feiert die erste Ernte und Dankbarkeit für die Fülle der Natur.
  • Herbst-Tagundnachtgleiche (Mabon, 21. September) ist das Fest der Balance und der zweiten Ernte, bevor der Rückzug in die Dunkelheit des Winters beginnt.

Der Jahreskreis in der modernen Welt

Was haben diese alten Traditionen heute noch mit uns zu tun? In unserer modernen Welt, in der wir künstliches Licht und jederzeit verfügbare Ressourcen haben, scheint die Bedeutung der Jahreszeiten weniger relevant. Doch in der Hektik des Alltags fühlen wir oft, dass wir immer gleich gut und schnell funktionieren müssen. Dabei entfernen wir uns von unserem ursprünglichen Naturell und somit auch von uns selbst.

Der Jahreskreis erinnert uns daran, dass nicht jede Phase gleich ist. Wenn wir uns im Frühling voller Tatendrang fühlen, ist das genauso natürlich wie die introspektive Zeit des Winters. Indem wir uns wieder mit den Zyklen der Natur verbinden und Rituale für die Festzeiten schaffen, können wir Stress reduzieren, Balance finden und eine tiefere Verbindung zu uns selbst und der Welt aufbauen.

Wie der Jahreskreis uns unterstützen kann

Der Jahreskreis bietet uns nicht nur Orientierung in der Natur, sondern hilft uns auch, unsere inneren Zyklen zu erkennen. Jede Jahreszeit und jedes Fest hat eine einzigartige Energie, die uns dabei unterstützen kann, die Phasen unseres Lebens bewusst zu erleben. Anstatt immer nur zu funktionieren, dürfen wir lernen, dass Ruhephasen genauso wertvoll sind wie Zeiten des Handelns.

Gerade für uns Frauen, deren Energie oft zyklisch ist, kann der Jahreskreis eine Einladung sein, tiefer in die Selbstfürsorge einzutauchen. Unsere weibliche Schöpferkraft entsteht im Dunkeln, in der Stille – genauso wie das Leben im Winter ruht. Der Jahreskreis kann uns daran erinnern, uns Zeit zu nehmen, um zu reflektieren, loszulassen und neue Visionen zu entwickeln.

Fazit: Der Jahreskreis als Weg zu mehr Balance und Achtsamkeit

Dieser natürliche Kreislauf des Jahres zeigt uns, dass alles im Leben seine Zeit hat. Die Natur lebt uns vor, wie wichtig es ist, Phasen der Aktivität mit Phasen der Ruhe zu verbinden. Indem wir die Zyklen der Natur bewusst wahrnehmen, können wir uns tiefer mit uns selbst verbinden und mehr Achtsamkeit in unser Leben bringen. Ob du mehr Ruhe suchst oder neue Energie schöpfen möchtest – der Jahreskreis kann dir helfen, dich wieder mit der natürlichen Ordnung des Lebens zu verbinden.

Für mich war der Jahreskreis ein Wendepunkt in meinem Leben. Er hat mich gelehrt, achtsamer mit meinen eigenen Bedürfnissen umzugehen und die verschiedenen Phasen meines Lebens bewusst zu gestalten. Vielleicht kann er auch dir dabei helfen, mehr Balance und Harmonie in dein Leben zu bringen. Lass uns gemeinsam mit den Zyklen fließen – die Natur gibt uns alles, was wir brauchen, wir dürfen einfach nur hinschauen.

Eine Herzensumarmung zu dir
Deine Monika

 

 

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