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Grenzen setzen

Der tiefere Sinn in Alltagssituationen

Sinnhaftigkeit im Leben finden und ausleben. Das ist eines, wofür ich mich hier auf den Weg gemacht habe.

So vieles passiert uns Menschen tagtäglich. Wundervolle und mit Liebe erfüllte Momente sind das, wonach wir uns sehnen. Das Leben hat aber nicht nur die Sonnenseite für uns parat. Schicksalsschläge und Dramen ereignen sich ebenso, oftmals nicht nur einmal. Wie wir aus jenen Erlebnissen herausgehen, hängt unter anderem mit unserem tieferen Verständnis zu den Dingen zusammen.

Im Jahr 2021 hat ein Naturphänomen mein und das Leben meiner Familie völlig unerwartet verändert. Von einem Moment zum anderen waren wir ohne Zuhause. Es war ein Vulkanausbruch auf La Palma, der uns unser gesamtes Hab und Gut, einschließlich des Daches über dem Kopf genommen hat. Wir durften fühlen, was es bedeutet, plötzlich losgelöst von allem Materiellen zu sein. Kein Zuhause mehr, kein Besitz, nicht einmal ein anderes Paar Schuhe. Alles weg. Nach der Ohnmacht und dem Schmerz, kam das Bewusstsein über die Macht, die wir an Dinge abgeben und die Erkenntnis, dass wir das in Zukunft so nicht mehr haben wollen. In uns machte sich Freiheit breit. Ein unbeschreibliches Gefühl. Schön und anstrengend zugleich. Freiheit muss man auch erst lernen. Schließlich bedeutet wahrhaftige Freiheit pure Selbstverantwortung und Selbständigkeit. Es war teilweise ein holpriger Weg der Heilung und bis heute finden wir immer wieder kleine Steinchen im Schuh, die drücken und noch gesehen werden wollen.

Aus jenem Erlebnis entstand in mir der Wunsch, den Sinn darin und darüber hinaus zu erkennen. Warum passieren uns die Dinge, die Dramen, die kleinen Alltagsprobleme und die großen Katastrophen? Ich erinnerte mich, dass ich schon im Kindesalter nach dem Sinn gefragt habe. Darüber habe ich bereits hier geschrieben. So ging ich durch verschiedene Prozesse, machte Ausbildungen und tauchte ab in das Wunder Leben. Heute sind meine Themen nicht weniger geworden, ich kann sie aber ganz anders annehmen und verarbeiten.

 

Da ist nun dieses Haus

Nun habe ich, mit meiner kleinen Familie, die Losgelöstheit eingetauscht, gegen ein kleines altes Bauernhaus, das uns nun wieder die Möglichkeit bietet, Wurzeln zu schlagen. Wir fühlen uns dennoch nicht festgehalten. Einmal Freiheit in der Tiefe verstanden, kann man sie nämlich auch mit festem Wohnsitz ausleben, können wir für uns so feststellen.

Dieses Häuschen ist aber nicht nur Privatsache, die ich hier mit dir teile. Es ist viel mehr, denn es darf Bestandteil meines Wirkens werden. Auf unterschiedliche Art und Weise. In der Zukunft bietet die Größe einen Raum für meinen tatsächlichen Arbeitsplatz. Gleichzeitig erkenne ich in der ganzen Arbeit, die wir durch die Sanierung des Hauses haben, Themen in allen meinen und menschlichen Lebensbereichen und ich bin mir sicher, dass das dir dienen kann. Auch du kannst so vieles durch deine Alltagssituationen erkennen. Da es uns aber bekanntermaßen leichter fällt, auf andere zu schauen, werde ich dich von heute an auf eine Hausführung der besonderen Art mitnehmen. Ich zeige dir nicht einfach nur den Baustellenstand, sondern werfe damit den Spot auf das jeweilige Lebensthema bei mir. Natürlich spreche ich da nur von mir. Das hier ist mein Blog und so wirst du auch nur von meinen Dramen lesen 😉.

 

Alltagssituationen machen das Innere sichtbar

Im heutigen Beitrag erzähle ich dir also von eingestürzten Mauern und dem Wunsch nach Privatsphäre. Denn über Mauern und Grenzen dreht sich aktuell sehr viel. Auch über Menschen, die durch unseren Garten laufen, weil sie es so schon seit Jahren machen und die Frage, welche Umgrenzung wir für unser Grundstück wählen. Themen, offensichtlich, rund um unser neues Haus und ganz zufällig auch die Themen, die sich mir im Inneren zeigen.

Braucht es wirklich Grenzen?

Und bin ich seit Jahren nicht dabei, meine inneren Mauern abzubauen?

Warum denn jetzt wieder welche aufbauen?

 

In mir hat es in den vergangenen Tagen, vor allem durch den inneren Herbst (Phase im weiblichen Menstruationszyklus) in dem ich gerade schreibe, sehr viel gearbeitet, Altes kam hoch und Neues zeigte sich. Der Wunsch nach einer schönen Mauer wurde groß. Kein hässlicher Zaun, erst recht nicht mit einem verletzenden Abschluss, wie bei einem Stacheldrahtzaun oder zerbrochenen Flaschen, wie es hier auf La Palma öfter zu sehen ist. Ich möchte eine schöne Mauer, aus natürlichen Materialien. Hoch genug, um unseren Kindern und Haustieren einen sicheren Bereich zu bieten. Dennoch niedrig genug, um zu keiner Festung zu werden. Es darf eine schön anzusehende Mauer sein. Eine, an der sich keiner im Außen gestört fühlt. Eine, die sich einfügt ins Gesamtbild, die einfach dazugehört. Eine, die auf freundliche Art und Weise zeigt „hier ist mein Bereich, du darfst hineinblicken, aber nur auf Einladung hineinkommen“.

Jene Äußerlichkeiten bewegen mich nun also auch im Inneren.

Wie und wo beginnt meine Grenze? Wo trampelt jemand anders durch meinen Bereich, ohne Rücksicht auf neue Umstände? Ich habe mich verändert, die Situation hat sich verändert und so darf ich wieder nachschauen, ob die Mauern, die ich einst aus Selbstliebe aufgebaut habe, noch gut stehen. Und all das habe ich aus einer vermeintlich belanglosen Alltagssituation gezogen. Als da plötzlich ganz selbstverständlich ein Mann durch unseren Garten lief. Und am nächsten Tag gleich wieder, und wieder. Ich ärgere mich nicht weiter über die Anwohner, die durchlaufen. Ich habe es schließlich in der Hand dies zu ändern und ich darf sogar so weit gehen, dass ich mir so richtig viele Gedanken um die geeignete Umzäunung für mich im Innern und für uns im Außen mache. Denn darum geht es im Leben, den Sinn in unseren vermeintlichen Alltagssituationen erkennen und damit zu arbeiten. Wie du weißt, zeigt sich in allem, was uns stört, empört oder auf andere Art und Weise triggert, ein Thema, das gesehen und geheilt werden will.

 

Eine Einladung zur Selbstreflexion

Ich weiß, dass du nicht grundlos meine Zeilen liest. Vielleicht bist du einfach nur neugierig, was ich hier so schreibe, vielleicht gehörst du zu meinem engsten Kreis und magst mich dadurch unterstützen, vielleicht bist du aber auch nur ganz zufällig hier gelandet und fragst dich, was es mit dir zu tun hat. Ganz egal, welches „vielleicht“ auf dich zutrifft, du bist genau richtig hier und ich darf dich dazu einladen dich selbst zu fragen, wie es um deine Grenzen steht. Fühlst du dich manchmal übergangen oder hast du das Gefühl, dir fehlt es an aufgezeigten Grenzen? Schau tiefer in das Thema hinein, ist deine Umzäunung noch aktuell? Braucht es Reparaturen oder sogar einen Neuaufbau? Und weil wir immer zwei Seiten beleuchten dürfen. Wie gehst du mit den Grenzen deiner Mitmenschen um? Fällt es dir leicht, auf der anderen Seite der Mauer zu stehen und auf die Einladung zu warten?

Mauern haben eine neue Bedeutung für mich bekommen. Was einst für Verschlossenheit und Abgrenzung stand, ist nun vielmehr ein liebevoller Hinweis auf die persönlichen Grenzen geworden, die wir heutzutage wie selbstverständlich bei so Vielen übergehen. So werde ich mich also bald daran machen, unsere Mauer aus den vielen Steinen im Garten zu bauen und wer weiß, was sich mir dabei zeigen mag. Ich lasse dich teilhaben, wenn es so weit ist.

 

Eine Herzensumarmung zu dir

Deine Monika

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