Wintersonnenwende

Wintersonnenwende – Im Hier und Jetzt ankommen

Die Wintersonnenwende ist mehr als nur ein astronomisches Ereignis. Sie ist ein Moment der Stille, ein Innehalten zwischen dem, was war, und dem, was kommen wird. Die Vergangenheit ist durch die Sperrnächte reflektiert und geklärt, die Zukunft liegt in dem Schleier der Rauhnächte noch im Ungewissen. Alles, was bleibt, ist das Jetzt – der gegenwärtige Moment.

Doch wie oft verlieren wir uns genau in dieser Zeit im Weihnachtsstress? Wir hetzen durch die Tage, schaffen To-do-Listen ab, schmücken, planen, kaufen Geschenke – alles in dem Versuch, ein „perfektes“ Fest zu gestalten. Dabei verlieren wir oft aus den Augen, worum es eigentlich geht: das Ankommen im Augenblick.

Geschichtlicher Hintergrund der Wintersonnenwende

Die Wintersonnenwende ist eines der ältesten Feste der Menschheit. Schon vor Tausenden von Jahren beobachteten unsere Vorfahren den Lauf der Sonne und erkannten die Bedeutung dieses besonderen Wendepunkts. In einer Zeit, in der die Natur die Grundlage des Lebens bildete, war die Rückkehr des Lichts ein Symbol für Hoffnung und Leben.

Die Bedeutung der Wintersonnenwende in der Antike

In den Kulturen des Altertums galt die Wintersonnenwende als heiliger Moment im Jahreslauf. In der nordischen und keltischen Tradition wurde das Julfest gefeiert, bei dem Feuer und Kerzen entzündet wurden, um die Sonne zurückzurufen und die Dunkelheit zu vertreiben. Diese Feuer sollten nicht nur Wärme spenden, sondern auch böse Geister fernhalten.

Ähnlich bedeutsam war die Wintersonnenwende in anderen Kulturen. Die Römer feierten zu dieser Zeit die Saturnalien, ein Fest zu Ehren des Gottes Saturn, das mit Gelagen, Geschenken und einer allgemeinen Umkehr der gesellschaftlichen Rollen einherging. In Ägypten wurde die Geburt des Sonnengottes Horus gefeiert, während in Persien der Lichtgott Mithras verehrt wurde.

Die Wintersonnenwende im Jahreskreis

Im heutigen Jahreskreis symbolisiert die Wintersonnenwende den Übergang von der Dunkelheit ins Licht. Sie ist ein Wendepunkt, der uns einlädt, innezuhalten, das Vergangene zu reflektieren und mit neuer Energie in die Zukunft zu blicken. Die Sonnenwende markiert den Beginn des Winters, ist aber gleichzeitig ein Fest der Hoffnung und des Neuanfangs, da die Tage fortan wieder länger werden.

Für viele Menschen, die nach naturverbundenen Lebensweisen streben, ist die Wintersonnenwende ein Moment der inneren Einkehr. Sie feiern diesen Tag als Rückkehr des Lichts – nicht nur im Außen, sondern auch im Inneren. Die Rituale der Vergangenheit, wie das Entzünden von Lichtern oder das Feiern in Gemeinschaft, finden in moderner Form wieder Einzug in unser Leben. Sie helfen uns, uns mit der Natur und den Zyklen des Lebens zu verbinden und uns an unsere eigene innere Stärke und Resilienz zu erinnern.

Die Wintersonnenwende verbindet uns also mit unseren Wurzeln, mit der Natur und mit dem Zyklus von Licht und Dunkelheit, der das Leben seit jeher prägt. Sie erinnert uns daran, dass auch nach der dunkelsten Nacht immer ein neuer Tag anbricht – ein universelles Symbol, das bis heute nichts von seiner Kraft verloren hat.

Warum das Hier und Jetzt so kostbar ist

Die Wintersonnenwende erinnert uns daran, dass es in der Natur keine Eile gibt. Der längste Schatten wird vom kleinsten Licht durchbrochen. Nach der tiefsten Dunkelheit folgt das erste zarte Zeichen der Rückkehr des Lichts. Es ist ein stiller Neubeginn, der uns einlädt, loszulassen, was uns belastet, und Raum für das Licht zu schaffen – innerlich wie äußerlich.

Doch wie können wir diese Botschaft inmitten von Weihnachtsvorbereitungen und Alltag wirklich in uns aufnehmen? Wie schaffen wir es, aus dem „Machen“ ins „Sein“ zu kommen?

Rituale für das Ankommen im Jetzt

  1. Einen Moment der Stille schenken
    Bevor du deinen Tag startest oder in den Weihnachtsstrudel eintauchst, halte inne. Schließe die Augen und atme bewusst ein und aus. Lass die Gedanken ziehen und spüre einfach nur deinen Atem. Dieser Moment gehört nur dir – egal ob er eine Minute oder zehn dauert.
  2. Kerzenritual für die Rückkehr des Lichts
    Zünde eine Kerze an und nimm dir einen Augenblick, um ihr Licht zu betrachten. Lass dich vom Flackern der Flamme beruhigen und erinnere dich daran, dass auch in dir ein inneres Licht brennt. Es darf leuchten, so wie es ist – ohne Erwartungen oder Perfektion.
  3.  Dankbarkeit im Jetzt
    Anstatt dich in Gedanken über vergangene Fehler oder zukünftige Sorgen zu verlieren, schreib drei Dinge auf, die im Hier und Jetzt gut sind. Vielleicht ist es die warme Tasse Tee in deinen Händen, der Duft von frisch gebackenen Plätzchen oder die Stille, die du gerade erlebst.
  4. Eine bewusste Pause vom Weihnachtsstress
    Frag dich: Muss wirklich alles perfekt sein? Was kannst du delegieren, reduzieren oder loslassen, um mehr Raum für dich selbst zu schaffen? Vielleicht reicht es, wenn du weniger dekorierst oder aufwendigere Pläne verschiebst.
  5. Zeit in der Natur
    Selbst ein kurzer Spaziergang in der kalten Winterluft kann Wunder wirken. Die Natur lebt uns vor, wie man zur Ruhe kommt und dennoch stetig weiterwächst. Schau dir die kahlen Äste an, die geduldig auf den Frühling warten, oder lausche dem Knirschen des Schnees unter deinen Füßen (insofern du in einer Schneeregion lebst).

Die Botschaft der Wintersonnenwende

Im Hier und Jetzt liegt eine Magie, die wir oft übersehen. Es ist die Magie, dass wir lebendig sind, dass wir atmen, fühlen und erleben dürfen. Die Wintersonnenwende erinnert uns daran, dass das Leben ein Kreislauf ist, in dem alles zur richtigen Zeit geschieht – ohne, dass wir es erzwingen müssen.

Heute ist genug. Du bist genug.

Anstatt dich von äußeren Erwartungen treiben zu lassen, gönne dir in diesen Tagen bewusst Zeit für dich. Die Wintersonnenwende lädt uns ein, nicht in die Vergangenheit oder Zukunft abzutauchen, sondern genau hier zu verweilen – in diesem Atemzug, in diesem Moment.

Denn das Jetzt ist der einzige Augenblick, der wirklich zählt.

 

Alles Liebe

deine Monika.

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